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NEUES
AUS
DER
M U S I K W E L T
Jeff Beck
LIVE IN TOKYO
Eag
le Vision/Edel
(115
’)
B
ild: 16:9; Ton: dts, DD
5.1, LPCM
Stereo; Extras:
Commentary
Was wäre, wenn Jeff Beck bei sei-
nen Standards (auf der letzten
Tournee unter anderem Beatles und
Britten, Cobham und Hendrix, Min-
gus und Muddy Waters) das Publi-
kum mit raumgreifenderen Impro-
visationen fordern würde, wie das
Keith Jarrett Trio bei seinen Kon-
zerten, darf man nur spekulieren
nach den exquisiten Kostproben,
die er mit dem ihn begleitenden
Trio gibt. Der exzellente Sound-
board-Mix lässt während der Dar-
bietungen vergessen, dass der Auf-
tritt im riesigen Tokyo Dome mitge-
schnitten wurde.
F. Sch.
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ______
Columbia Legacy DVD
(190’)
B
ild: 16:9; Ton: dts, DD
5.1, LPCM
Stereo;
Extras: 3
CDs (180')_________________
Den Jubel des Publikums nimmt
Leonard Cohen an diesem Abend
zwischendurch dankbar an mit der
Bemerkung, das seien wohl „the
crumbs of compassion that you of-
fer to the elderly“. Sehr wohl wis-
send, dass es sich natürlich nicht
um Brosamen handelt. Dem be-
tuchteren Publikum auf den sehr
teuren Plätzen vor der Bühne
dankt er dafür, dass es in diesen
harten Zeiten das Familien-Budget
so strapaziert habe. Den Solisten
räumt er noch mehr Raum als frü-
her ein, auch und immer wieder Ja-
vier Mas. Der improvisiert an der Ar-
chilaud-Gitarre das Intro zu „Who
By Fire“ fast fünf Minuten lang so
dramatisch, dass man auch bei dem
von ihm hier kultivierten Sound an-
nehmen könnte, dass gleich ein
klassischer Ennio Morricone-Ever-
green aus einem Spaghetti-Wes-
tern folgt. Mehr lyrisch-gefühlvoll
leitet Mas „The Gypsy’s Wife“ ein.
Manchmal nimmt das Konzert
fast Züge eines Weihefestspiels
an, bei dem die drei Sänger-Grazi-
en links auf der Bühne - die Webb
Sisters und Sharon Robinson - wie
immer dezent harmonieren, wäh-
rend Cohen den Prediger, Prophe-
ten und Erlöser gibt. Manchmal
scheint er selber auf Knien nach
Erleuchtung zu suchen. Anders als
beim umjubelten Auftritt vor fünf
Jahren in London (in der O
2
-Halle)
schleicht sich zwischendurch für
Momente doch das Gefühl von Rou-
tine ein. Ganz so wohltönend sonor
wie damals klingt der Bassbariton
in den ziemlich perfekt gemischten
und sicher keineswegs geschön-
ten Aufnahmen nicht mehr durch-
weg. Bei allseits geliebten Klassi-
kern wie „Anthem“, „I’m Your Man“
oder „Tower Of Song“ fällt ein we-
nig der zunehmende Verschleiß der
Stimme auf.
Franz Schöler
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★ ^ ^ ^
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★
Steve Earle
LIVE IN EUROPE 2005
Union Square Music/Soulfood CD
(64’) +
DVD
(66’)
B
ild: PAL 16:9; Ton: PCM-Stereo, DD
5.1, DTS
5
.1
;
Extras: keine
Nur mit einer Akustikgitarre und ei-
ner Mundharmonika bestritt Steve
Earle im Juli
2005
seinen Festival-
auftritt in Montreux, aber was für
eine Präsenz hatte der Mann an je-
nem Abend! Er fesselte mit politi-
schen und persönlichen Songs aus
sämtlichen Karrierephasen, tat un-
verblümt seine Meinung über die
Todesstrafe in der US-Heimat kund
(„Ellis Unit One“), erzählte ebenso
offen von der überwundenen Ko-
kainabhängigkeit („CCKMP“) und
suchte im Stravinsky Auditorium
ständig den Kontakt zum gebannt
lauschenden Publikum.
hake
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★
Guns N’ Roses
APPETITE FOR DEMOCRACY
Rock Fuel/Universal DVD
(163
’) und 2 CDs (140’)
B
ild: NTSC
16:9; Ton: DD
2.0 und 5.1; Extras:
Interviews
Von der Urbesetzung ist nur noch
Axl Rose übrig, und nicht zuletzt
deshalb lässt diese Live-Aufnah-
me aus dem Hard Rock Casino in
Las Vegas den Zuseher unbefrie-
digt zurück. Namentlich „Gitarren-
tier“ Slash fehlt an allen Enden,
selbst wenn sich die nachgerück-
ten Stellvertreter redlich bemühen,
seinen Platz in Band-Meilensteinen
wie „Welcome To The Jungle“ und
„Sweet Child O’ Mine“ einzuneh-
men. Roses zuletzt häufig geschol-
tene Stimme hält über weite Stre-
cken, das Feuer von früher kann
aber auch er nicht zurückholen.htke
MUSIK/INHALT ★
TONQUALITÄT^__
BILDQUALITÄT ★
Genesis
THREE SIDES LIVE
Eag
le Vision/Edel DVD
(133
’)
B
ild: 4:3; Ton: dts, DD
5.1, PCM
Stereo; Extras: keine
SUM OF THE PARTS
Eag
le Vision/Edel DVD
(124
’)
B
ild: 16:9; Ton: dts, DD
5.1, PCM
Stereo; Extras:
Interviews
Mehrfach in diversen Formaten ver-
öffentlicht, liegt der Mitschnitt der
„Abacab“-Tournee jetzt remaste-
red vor. Das auf
16
-mm-Film auf-
gezeichnete Material war von so
bescheidener Qualität, dass man
den Auftritt im Nassau Coliseum ge-
nauso wenig auf HD-Niveau hieven
konnte wie die zwischendurch mon-
tierten Tournee-Dokumente. Der
heftigst komprimierte Stereo-Mix
präsentiert diese Besetzung akus-
tisch als Hardrock-Band!
Damals hatte Genesis den Aus-
stieg mehrerer prominenter Mit-
glieder erfolgreich überstanden,
wie die parallel als „Sum Of The
Parts“ veröffentlichte BBC-Doku-
mentation schildert. In der be-
kennt sich Peter Gabriel zu sei-
nem Idol Otis Redding. Und Jona-
than King, Produzent der Debüt-LP,
gibt zu, dass er mit kreativen Ta-
lenten wie diesen Jungs nie et-
was anfangen konnte. Der Virtuo-
se, der nur seinen Lebensunter-
halt als Drummer verdienen woll-
te, war Phil Collins. Ein anderer
Gitarrist Steve Hackett, der über
seine Anfänge sagt: „I’d really be-
en a legend in my own bedroom.“
Am Ende waren es die theatrali-
schen Show-Ambitionen von Peter
Gabriel, die für den Turbo-Schub
der Karriere sorgten.
Die Macht-Spielchen der Band
werden nebenbei auch angespro-
chen. Collins erklärt „The Lamb Lies
Down On Broadway“ zum besten
Genesis-Album aller Zeiten - wohl,
weil er bei dem als Drummer be-
sonders brillierte. Die BBC-Leute
mussten damit leben, dass diese
Zeit damals optisch nicht besser
dokumentiert wurde.
Franz Schöler
THREE SIDE LIVE
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★
*★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★
*★ ★
SUM OF THE PARTS
MUSIK/INHALT ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★
Live-Attraktion
Genesis: M it Lead-
sänger Peter Gabriel
bereits Kult, kam der
ganz große Erfolg mit
Phil Collins in dieser
Rolle (siehe Foto).
134 STEREO 2/2015
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